Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach einem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.
Römer 8,28

Liebe Geschwister,
ich möchte mich in diesem Artikel ganz bewusst mit den Zehn Geboten aus dem zweiten Buch Mose beschäftigen.

Wie ihr sicherlich wisst, lauten diese:

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Du sollst den Feiertag heiligen. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat. (vgl. 2. Mose 20, 1-17)

Diese Gebote sind heilig. Ich möchte mich dieses Mal aber mit der Frage auseinandersetzen, ob man sie denn wirklich alle einhalten kann.

Bin ich ein schlechter Christ, wenn ich ein Gebot vernachlässige?
Bin ich ein Sünder, wenn ich ein Gebot breche?
Ist es falsch, wenn ich ein Gebot ausnutze?

Manchmal machen sich die Menschen zu viel Sorgen und manchmal zu wenig.
Nicht selten wird über die Auslegung der Zehn Gebote diskutiert.
Die einen sagen, dass es kein Problem für sie sei, alle zehn Gebote problemlos einzuhalten und andere wiederum sind der Meinung, dass es utopisch ist, dies zu realisieren.

Das erste Gebot, keinen anderen Gott zu haben, ist sicherlich leicht einzuhalten. Doch man darf „keinen anderen Gott haben“ und „keinen anderen Gott respektieren“ nicht auf eine Schiene legen. Ich möchte damit aussagen, dass wir Andersgläubige respektieren sollten.

Da stellt sich für uns Christen die Aufgabe, andere  Glaubensrichtungen zu respektieren. Allein im Christentum gibt es unterschiedliche Sichtweisen über den Glauben. Doch ich erlebe inzwischen oft, dass zum Beispiel katholische Christen mit evangelischen Christen Gottesdienste gestalten. Der Glaube verbindet uns und das ist wichtig, die drei großen G´s: GLAUBE-GEMEINSCHAFT-GEIST.

Was heißt aber, „den Namen des Herrn nicht zu missbrauchen“?
Natürlich wird uns niemand den Kopf abreißen, wenn wir mal kurz vor uns hersagen: „Oh mein Gott!“ Nein, gemeint ist, dass man nicht auf ihn schwören soll. Man soll seinen Namen nicht dafür missbrauchen, um andere zu überzeugen.

In der Bibel steht dazu geschrieben:

Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Stuhl, noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt.… (Matthäus 5, 34)

Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit einem andern Eid. Es sei aber euer Wort: Ja, das Ja ist; und: Nein, das Nein ist, auf dass ihr nicht unter das Gericht fallet. (Jakobus 5.12)

Den Vater und die Mutter zu ehren, klingt für uns wie selbstverständlich, doch so wie das klingt, ist es manchmal gar nicht. Gibt es nicht Situationen, in denen wir wütend auf unsere Eltern sind und dabei vergessen, dass wir dankbar sein sollen, sie überhaupt zu haben? Nicht nur als Christ sollte man dieses Gebot befolgen, sondern auch in jeder anderen Religion, denn das Leben wurde uns von Gott geschenkt und durch unsere Eltern ermöglicht. Das erfordert Respekt und Dankbarkeit.

Du sollst nicht töten steht im Gebot. Doch wo beginnt das Töten? Nicht auf allen Teilen dieser Welt ist das Töten verboten, das ist kein Geheimnis. Die Todesstrafe ist noch in vielen Ländern legitim. Aber zu welchem Preis?
Ein Menschenleben zu fordern, ist unter aller Würde, das ist uns allen bewusst.
Aber wer sagt, dass sich das Gebot nur auf Menschen bezieht?
Habe ich denn das Gebot nicht gebrochen, wenn ich die Mücke erschlagen oder die Fliege getötet habe?
Bin ich ein Sünder, wenn ich die Ameisen mit Ameisenspray übersprüht habe?
Jetzt gelangen wir in den Konflikt der Gebote, auf den ich hinaus möchte.
Wer legt fest, wie man die Gebote halten soll?
Darf ich das reinen Gewissens selber tun?

Nicht ehebrechen ist für Menschen mit großem Vertrauen selbstverständlich und doch passiert es nicht selten.
Sicher kennt ihr die Geschichte im Johannesevangelium im achten Kapitel, in dem eine Frau für Ehebruch gesteinigt werden sollte. Jesus wurde gefragt und gab als Antwort, dass derjenige, der ohne Sünde ist, den ersten Stein werfe. Es kam kein Stein.
Diese Bibelstellte bewegt mich persönlich immer wieder, egal, wie oft ich sie lese.
Es zeigt, dass niemand perfekt ist, egal, wie viel Mühe er sich dabei gibt. (Eben auch die nicht, die die Frau steinigen wollten)

Wichtig ist die Goldene Regel für uns Christen: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Es gibt genug Hass, Habgier und Neid auf dieser Welt, aber diese Dinge gehören nun einmal dazu, ob uns das passt oder nicht.

Das war vielleicht viel um den heißen Brei geredet, aber es ist wichtig die Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen.

Habt ihr schon mal daran gedacht, dass es ohne die Sünde gar keine Vergebung geben würde? Warum sollte man etwas vergeben, wenn es nichts zu vergeben gibt?

Jesus starb für unsere Sünden am Kreuz, er trug unsere Last.
Gerade das macht unseren Glauben so besonders.
Natürlich dürfen wir das nicht ausnutzen, denn nicht ohne Grund beichten wir im Gottesdienst oder im Gebet. Unser Pfarrer sagt es meiner Meinung nach genau richtig: „Denen, die ihre Sünden wirklich von Herzen bereuen, seien sie vergeben und denen, den sie nicht bereuen, seien sie behalten!“

Gott hat uns die Vergebung geschenkt.
Das heißt, dass die Zehn Gebote Richtlinien für uns sind und ein friedliches Zusammenleben ermöglichen könnten, aber sie sind eine Herausforderung.

Bleibt behütet!

 

Zerbrecht euch nicht den Kopf wenn ihr mal Fehler macht. Das liegt nun mal in der Natur des Menschen.

GOTT LIEBT DICH WIE DU BIST, MIT DEINEN FEHLERN :-)


Über Philipp Zeiler

Ich bin der Philipp, ich bin 26 Jahre alt, hauptberuflich Betriebsorganisator und nebenamtlich im Orgeldienst tätig. Eine Aufgabe, bei der man immer mit Gott verbunden bist. Ich freue mich, dass ich Gina's Projekt unterstützen und mich einbringen kann. Der Austausch über Gott ist leider nicht überall auf der Welt so selbstverständlich.
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Kommentare zu: Bin ich ein schlechter Christ?

Philipp sagt:

Liebe Elisabeth,

danke für den lieben Kommentar. Es freut mich, dass du den Arikel gut findest . Lg Philipp

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